Für alle, die jetzt erst einsteigen: Hier fängt die Geschichte an und geht dann fortlaufend nummeriert weiter:
Die Menschen und der Hund waren schlafen gegangen. Wir waren hellwach und saßen noch lange auf dem breiten Ast mit der ungewohnt hellen Rinde. Ich fühlte mich federleicht und quoll beinahe über vor Freude. Immer wieder strich ich über meinen neuen Zauberstab. Süße Vertrautheit duftete aus dem rötlichen Holz.
Endlich, nach all den Sorgen und Regennächten, hatten wir wieder getanzt. Nichts auf Erden konnte eine Fee glücklicher machen. Darin zumindest unterschied ich mich nicht von anderen Feen. Dank sei dem Amselhahn. Ohne ihn wäre es eine armselige Tanzmusik gewesen, ohne Schilf- und Binsenklang, ohne Frosch und Kröte. Nächstes Jahr würden sie hier für uns singen, denn es gab Menschen, die Frösche liebten und sie beschützten.
Mit den Feenartigen ging es noch nicht zu Ende. Wir konnten einfach nicht die letzten Feen auf diesem Planeten sein. Auch wenn Ortiga keine gefunden hatte: Es musste noch Feen geben, die zaubern und bannen konnten, ohne sich dabei gegenseitig aus Versehen umzubringen. Ortiga war alt gewesen. Ich war jung.
Obwohl nur noch der Mond schien, fing ein Vogel an zu singen. Nie zuvor hatte eine Vogelstimme mich so betören können. Die Amsel war eine Krächzelster dagegen.
Ich konnte nicht widerstehen und erhob mich noch einmal in die Luft, spürte Achilleas Hand in meiner, Anemona und Lemna kamen hinzu und als Letzte Filipendula. Ihre faltige Hand in meiner schloss den Kreis.
„Eine Nachtigall“, sagte sie. „Ewig habe ich keine mehr gehört. Sie waren Ortigas Lieblingsvögel.“
Die Nachtigall sang noch lange. Wie wiegten uns über der neugeborenen Nachtigallenwasser, Fledermäuse drehten sich mit uns. Die Menschen schliefen.
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