Familienbesuch (ABC-Etüde)

Das trockene Gras kitzelt unter Ziegenbarts Füßen. Seit über 300 Jahren kennen sie nur das Innere seiner Stiefel, seines Schlafsacks und gelegentlich das Wasser des Waschzubers im Weihnachtsmannhaus.

Etwas Buntes flattert vorbei, er lächelt, auch Schmetterlinge hat er seit Jahrhunderten nicht gesehen. Ein Kleiner Fuchs ist es, das weiß er noch.

In seiner Kindheit gauckelten sie zu hunderten über den Vorplatz ihrer Wohnhöhle.

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Fremde Federn 5

„Man soll sich mit fremden Federn schmücken, solange man welche hat“, steht auf einem Kühlschrankmagneten.

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Die Zeit, die ich im Internet überaupt verbringen kann, ist kostbar geworden. Und das bisschen, das mir bleibt, verbringe ich gerade hauptsächlich in Imkereiforen, denn meine Bienen machen mir Kummer. Jetzt wo alles prall sein sollte, werden sie weniger, nehmen ab an Gewicht. Hunger lautet die aktuelle Diagnose der hilfreichen Gemeinde.

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Freisprechung

Ein freier Gesell ist der Große Fundvogel nun.

Feierlich freigesprochen. Nach altem Zunftgebrauch haben der Lehrherr, die Klassenlehrerin und die Ausbilder nichts mehr zu sagen.

Darauf ein Glas Sekt, nein lieber einen Orangensaft um neun in der Früh.

Auf die Walz geht es nun freilich nicht, sondern in einen Job, vertraut aus Praktikum und vielen Aushilfsstunden. Hat sich verdient gemacht, in die Herzen geschlichen, ein guter Ort scheint das, wo solches mehr zählt als die Ziffern auf dem Zeugnispapier.

Bestanden ist freilich alles, ohne dass Augen zugedrückt werden mussten, von wem auch immer. Es juckt in den Fingern eine triumphierende Mail zu schreiben an die vorige Schule, die sich behängt mit Preisen im Dienste der Inklusion und das Objekt ihrer Bemühungen immer nur in der Werkstatt für behinderte Menschen sah.

Gelingen und Zuversicht gab es erst ohne das Zaubermittel Inklusion.

Schweiß, Tränen und Wutanfälle hat es gekostet den alten Prophezeiungen ein Schnippchen zu schlagen. Aber niemals Blut. Freigesprochen nun sind wir beide von der theoretischen Art des Lernens, die nicht passt zu diesem Menschenkind

Mit dem eigenen Geld wird nun die Freisprechung aus der Jugendhilfe auf dem Fuße folgen. Nach über siebzehn Jahren werden wir nicht mehr heißen Pfllegemutter und Pflegekind. Vor dem Gesetz sind wir bestenfalls eine Wohngemeinschaft.

Doch die wahren Fäden bleiben.

Ein Leben lang.

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Krik und Krak – auf ein Neues

So voll sind diese Tage und so anstrengend auch, weil der kleine Fundevogel vor zehn kaum schlafen kann, obwohl er totmüde ist. Ich fürchte es ist eine Nebenwirkung des ADHS-Medikaments. Das ist alles noch nicht das Wahre.

Ich komme so kaum zum Schreiben, auch wenn der Erzählvogel kurz vorm Bersten ist, aber der muss sich mit dem Erzählen von Kindergeschichten austoben.

Nur eines: Krik und Krak haben ein neues Nest gebaut – noch dichter vor unserem Küchenfenster als das alte. Allerdings ist es im nun dichten Blätterwald kaum zu sehen, geschweige denn zu fotografieren. Hoffentlich bewahrt das ihre neuen Küken auch vor den Augen der Feinde.

Beharrlich immer weiter machen.

Wunderbare Nestnachbarn sind das.

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Von Geburt und Torte (ABC-Etüde plus Backrezept)

Das Junikind wurde im Regen geboren. In den Stunden des Wartens auf Geschehnisse, die nicht kamen, sah ich abgeblühten Kastanienblüten beim zerregnet werden zu. Als das Kind dann endlich da war, gab es unzählige Sträuße Pfingstrosen und aus dem kalten Juni wurde einer der heißesten Sommer seit Menschengedenken, jedenfalls aus damaliger Sicht. Das neue Jahrtausend hat später neue Maßstäbe gesetzt.

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Cardámines Garten (3)

Am Freitag nun sollte die Gartenbaufirma mit dem Bagger kommen, um mit der Bereitung von Cardámines Insektenwiese anzufangen.

Die Fee und die Frau Fundevogel fragen sich noch immer, ob es wirklich so aufwändig sein kann und sollte , eine Wiese wachsen zu lassen, aber der Kleine Fundevogel freut sich riesig auf den Bagger, der die vorhandene Grasnarbe abschälen soll.

Wir beschließen, dass er zur Feier des Tages nicht in die Kita zu gehen braucht. Vor der Einschulung ist das Setzen von Prioritäten zum Glück noch der Familie überlassen.

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Jensens Tod (ABC-Etüde)

Jensen ist tot, sagt mein Vater am Telefon. Saß tot auf der Bank. Den Kaffee und den Klöben noch vor sich. Ich hatte nach ihm geschaut, weil seine Hühner nicht eingesperrt waren. Ein sanfter Tod und das mit sechsundneunzig.

Dem ist nicht viel hinzuzufügen.

Line, könntest du die Tage kommen und helfen das Haus auszuräumen?Wer sonst sollte es tun?

Und die Beerdigung, Papa? Wer kümmert sich darum?

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