Eng an ihre Mitfeen gekuschelt lag Cardámine in ihrem weichen Winterlager, dicht hatten sie ihre Nester gepolstert mit Rohrkolbensamen, aus Stacheldrahtzäunen geklaubter Schafwolle und dem geschnittenen Haar ihrer menschlichenn Feunde Cardámine, die Wachste und Neugierigste, die seit Feengedenken geschlüpft war, war in jedem Jahr die erste, die aus dem Winterschaf erwachte, wenn die Temperaturen stiegen und das Herz ihrers wechselwarmen Körperchens schneller zu schlagen begann. Wenn feuchte Luft mit einer Ahnung von Wärme in ihren Kobel drang und eine frühe Hummel oder Biene vorbeisummte, wachte sie auf, schaute manchmal auf Reste tauenden Schnees, schnupperte an den Spitzen der ersten Frühblüher und grüßte die Eisvögel und Kormorane, die nur Wintergäste an der Au waren. Wurden die Tage wieder kälter, legte sie sich neben ihre Gefährtinnen, die wenn sie denn endlich erwachten, milde zweifelnd den Wintergeschichten ihrer Freundin lauschten.
In jedem Herbst war es ihr größter Wunsch wach zu bleiben und in den beheizten Räumen ihrer menschlichen Freunde den ganzen Jahreskreis erleben, doch stets wenn der erste Frost die Äste nackt gemacht hatte, überkam sie eine solch gewaltige Müdigkeit, dass sie alle ihre Vorsätze verwarf und zu ihren seit mindestens drei Wochen schlafenden Gefährtinnen kroch.
Selbst der Versuch den Herbst in Menschennestern zu verbringen, hatte sie nicht wach bleiben lassen, unendlich müde war sie dann in ihr Nest geschlingert und in den Winterschlaf gefallen.
Diese ungewöhnlich warme Winternacht war laut gewesen, erst hatte Cárdamine geträumt, es blitze und donnere, dann schreckte sie hoch, alarmiert, dachte die Baumschinen seien zurückgekehrt und ihr Nestbaum würde fallen, doch als sie vorsichtig aus dem Einflugloch lugte, sah sie Dinge die sie verängstigten und entzückten zugleich.
Es roch schauderhaft, die ganze Luft war voller Staub, schlimmer als in den trockensten Tagen des trockensten SommEnt, aber überall blitzen Sterne und Lichte wie zerstäubende Blüten aus Feuer gemacht. Menschenwerk zweifelsohne und närrisch führten diese Menschlichen sich auf,. Was machten Sie hier in der Mitte der Starrmonde, wo sie sich dem Stand der Sterne nach zweifelsfrei befanden?
Als der Regen immer heftiger wurde erloschen die Feuerblumen und die Fee schlief wieder ein, nur um bald wieder zu erwachen, die erste Biene des Frühlings, der noch gar nicht gekommen war grüßend.
Die Menschen sind es die das Wetter verändern, das hatte sie schmerzhaft gelernt, die Menschen verursachten, dass immer weniger Insekten und Feen schlüpften und Nahrung fanden, dass viele einen viel zu frühen Tod fanden. So nimmt es nicht wunder, dass die meisten Feen dieMenschlichen und ihre Ansiedlungen meiden. Cardámine und ihre Mitfeen hatten sich für den Weg der Ratgeberinnen der Gutwilligen entschieden.
In eine Decke gehüllt die Hande um eine Eichel voll Feentruk geschmiegt, setzte Cardámin sich ans Einflugloch. Fliegen wäre Leichtsinn gewesen, so warm war nun auch wieder nicht und keine Fee würde ihr zur Hilfe eilen können, so sehr sie auch schrie. Winterschlaf war Winterschlaf. Der ganze Boden lag vollrer Menschenmüll, ein Rotkehlechen hüpfte pickend darin herum.
Vielleicht, hoffte Cardámine. kommen der Junge Julian und seine Gefähtin Lilly hier vorbeispaziert und erklären mir was das alles soll. Julian kam nicht, aber die müde Frau. Sie sammelte die seltsamen Holzleisten ein, die überall herumlagen.
Leise rief Cardámine sie an.
Hei, du bist schon wach. Ich wünsche die ein Frohes neues Jahr!
Wie kann ein Jahr neu sein denkt Cardámine, uralt ist das Rund, auf dem wir uns bewegen, älter als Menschen und Feen, als Bäume und Auen gar.
Die müde Frau versucht zu erklären, vonm Zählen der Jahre, von Geistern, die Menschen zu vertreiben suchen, von ihrer Angst, vor dem was kommmt und das sie mit Lärm und berauschenden Getränken im Zaume zu übertönen versuchen.
Zu verwirrend an einem kalten Tag, an dem die Gedanken langsam sind.
Komm mit Cardámine, sagt die müde Frau, ich will dir etwas zeigen.
Die Fee schlüpft in einen warmen Handschuh und lässt sich tragen..
Schau, die sind für euch, sagt die Frau und weist auf drei Bäume, die im Nacktastmonde hier noch nicht standen.Mit deinem Segen werden sie blühen.
Als hätte eine Fee die Macht dazu.
Wie hast du die schweren Bäume bewegt?
Frag nicht, was wäre eine Fee oder ein Mensch ohne ihre Gefährten.
Du gibst nie auf?
Nein, das liegt nicht in meiner Natur, antwortet die müde Frau.
Sie wissen, warum sie einander so schätzen über alle Grenzen der Glaubwütdigkeit hinweg.

Allen Gästen dieses Nests ein Frohes Neues Jahr nach Menschenart gewünscht.
Der Kleine Fundevogel und ich haben hineingeschlafen, klingelte der Wecker doch schon um 4.30 Uhr und das nie schlafende Krankenhaus rief, ein paar wieder ausgenüchterte Schnapsdrosseln entlassen und dann da weitergemacht. wo es 2022 geendet hatte. Linie oder Rund? Winterschlaf oder Nom-Stop- Betrieb?
Den Bienen haben wir am 30.12 ihre Winterbehandlung mit Oxalsäure angedeiehen lassen, nichts klamme Wintertraube, ein agiler Haufen war das, geeignet eine Fee aus dem Winterschlaf zu holen, zum Glüch noch ohne Brut.
Wer mehr über Cardámine und ihre Abenteuer mit den Menschlichen lesen will, folge den Links.
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Danke – wünsche ebenfalls ein Gutes 2023! – Bei den Bienen, sicherlich bekannt, bitte aufpassen, was der Wintervorrat macht. Nicht, dass die vor lauter Aktivität jetzt zum Übergang bis neuer Nektar eingetragen werden kann, noch am Ende verhungern.
(Leider in den vergangenen Jahren bei Bekannten passiert.)
Herzlich grüßt
Ludwig
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Meine große Sorge, dieses voll in die Brut gehen im Februar oder noch früher und dann ist es im März und April eiskalt.
Am Freitag war das Gewicht sehr beruigend, Futterteig steht drin – mehr kann man eh nicht machen.
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Ein weniger aufregendes Jahr als das vergangene wünsche ich allen Feen und ihren Betreuten !
Für die Bienen und den Fall, daß…: ob die Idee nicht kontraproduktiv ist oder grundsätzlich gut, kann ich nicht beurteilen, mir aber durchaus beides vorstellen – doch es gibt einfach zu bedienende, zeitgemäße ‚Wärmeflaschen‘, die im Fall von Frühjahrsfrost vllt völkerrettend sein könnten; sieh dir diese Anzeige an als Beispiel, das wäre sogar preisgünstig: https://www.willhaben.at/iad/kaufen-und-verkaufen/d/neuware-powerbank-mit-handwaermer-taschenwaermer-schwarz-631687570
Ich habe den Verkäufer wegen einer anderen Anzeige kontaktiert, in welcher ein ähnliches Produkt mit einer doppelt so großen Powerbank angeboten wurde – diese liefert lt Herstellerangabe 5-8 h Wärme in der kleinsten Stufe = 40°. Verwendet man nun 2 Akkus mit je 30.000 mAh (die größten, die ich kenne, neu ca 50-70 €) könnte man einen Wechselbetrieb einrichten, der rund um die Uhr Wärme ermöglicht, indem man einen über Nacht lädt und am Morgen austauscht – oder nur über Nacht heizt… Vielleicht ist das eine Möglichkeit als Notlösung, soferne die Bienen den Fremdkörper nicht als unwillkommen bekämpfen.
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Wir fürchten weniger die Kälte im Stock, als die draußen, die am Fliegen hindert und am Blühen, was in einem zu früh gewachsenen Bienenvolk schnell zu Hunger führen kann. Aber danke fürs mitdenken.
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Kann man zu schnellen Nahrungsverbrauch nicht mit Zuckerwasser ausgleichen, für den Fall daß… ? Aber ich weiß natürlich was du meinst, als ich im Waldviertel einmal eine Anzahl Große Admiräle ‚aufweckte‘ (im Mai !), die es besser wußten: 2 Tage später fror es nochmals… Die Sache mit den Forsythien hab ich von dir gelernt und bald darauf eine Hummel beobachtet, wie sie ergebnislos einen Rüssel ausfuhr. Leider darf ich sie nicht umschneiden. Im selben Jahr hab ich den Hummeln mit einem Sesselbein Erdlöcher gestochen und konnte noch im gleichen Jahr beobachten, wie eine von ihnen häufig in einem davon verschwand und kurz darauf wieder aufflog. Im November hatte ich heuer plötzlich eine prächtige Wespenkönigin im Zimmer fliegen, als ich die ersten Male richtig eingeheizt habe; hab sie in einen Topf auf dem Gang (Flur ;-)) gesetzt, den ich im Winter kaum gieße und ihr alles Gute gewünscht. Eine Hornisse überwinterte im vergangenen nun schon das 3. Mal irgendwo in einer Ritze zum Dachboden (im Frühjahr wollten sie jedoch bisher stets zum Fenster hinaus…) und eine Wanze, die ich heuer zum ersten Mal unter einem Flickenteppich sitzen weiß, klettert regelmäßig auf einem Kabel bis unter eine WärmeLampe, die unregelmäßig brennt – die laß ich jetzt mal, die verbraucht nicht so viel Energie bei den paar Schritten … 😉
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Sie haben Futterteig im Stock, eine Pampe aus Honig und Puderzucker, die der Kleine Fundevogel leidenschaftlich kocht und nascht und die so eine Konsistenz wie Fondant hat .
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Du bist jedenfalls ein reizender Insektengastgeber.
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Naja – die tun nix – außer leben wollen wie alles das lebt… aber ja: mich haben schon Biologen ausgelacht, weil ich meine Schritte falls möglich so setze, daß ich keine Ameise zerquetsche 😉 …
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Ich liebe die Cardámine-Geschichten. Dir auch ein gutes neues Jahr.
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Ich mag die kleine Fee auch sehr. Jetzt regnet es, da bleiben Bienen und Feen zu Hause.
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Das ist die Mirabelle … 😉
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Yep
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