Ich lese, höre und schreibe leidenschaftlich gern Geschichten: kürzeste, kurze, längere, am allerliebsten habe ich aber die längsten. Romane, die sich so gar nicht zum Lesen in Blogform eignen.
Daher war ich sehr glücklich, als sich 2016 die Möglichkeit ergab, meinen Roman Zwischenzeit im Berliner Westkreuz-Verlag zu veröffentlichen.
Die achtjährige Brinda ist ihren Pflegeeltern weggelaufen. Sie hält das für ihre Pflicht, da es in der Pflegefamilie nicht so zugeht, wie die „Engel“ es ihrer psychisch kranken Mutter befahlen.
Sie versteckt sich bei der verschrobenen Johanne, die mit ihren Hühnern und einem dreibeinigen Igel von den Menschen abgewandt lebt, überfahrene Tiere rächt und in diesem Frühjahr verzweifelt auf die Rückkehr der Mauersegler wartet. Auch der illegal in Deutschland lebende Juan, der selbst als Kind misshandelt wurde, unterstützt Brinda.
Ihre Pflegemutter Petra setzt währenddessen verzweifelt alle Hebel in Gang, um das Mädchen wiederzufinden und vor allem auch zu dem Kind zu finden. Eine verschlungene Erzählung über Menschen, die in der scheinbar normalen Welt heimatlos sind.
Das wunderschönen Umschlagbilder, die auch zum Logo für diesen Blog wurden, schuf Mary Adler
Mauersegler spielen eine wichtige Rolle (Illustration von M.Adler)
Das Buch kann man in jeder Buchhandlung — in der Regel nach Vorbestellung — und natürlich online kaufen. Der vom Verlag vorgegebene Preis beträgt 19,90 Euro.
Wer Hühner liebt oder einfach möchte, dass es ihnen gut geht, kann das Buch auch direkt bei mir erstehen. Dann geht mein Gewinn an die Organisation Rettet das Huhn
Bestellungen in diesem Sinne an fundevogelnest@posteo.de
Gern lese ich auch zugunsten von Organisationen, die sich dem Kinder- oder Tierschutz widmen, aus meinem Buch vor. Bei Interesse einfach unter der obengenanntem Mailadresse nachfragen.
Stimmen zum Buch
Frau Taugewas hat auf ihrem Blog eine schöne Rezension geschrieben
eine andere stamt von Jan Stehn:
Natalie Berghahn
Zwischenzeit
Westkreuzverlag 2016, 224 S., 19,90 €
Verschlungene Erzählpfade führen die Leser*in zu dem Fischkisten-Haus am Rande der Gartenkolonie im Helster Auweg. Hier lebt zurückgezogen mit altersschwachen Hühnern und Lurke dem Auto-verkrüppelten Dreipfotenigel Johanne. Sie meidet die Leute wegen dem unvermeidlichen ‚Sprech'(en), fürchtet sie wie schimmelige Haustierangst. Doch zu ihrem Schreck kreuzen sich gerade bei ihr die Wege von Menschen, die in unserer Welt sich nicht heimisch fühlen, ‚Planetenfremde‘, denen Johanne gerade durch ihren Mangel an ‚Sprech‘ für eine ‚Zwischenzeit‘ ein Asyl geben kann.
Da ist der Macho und illegale Migrant Juan aus Ecuador, der an den deutschen Frauen und ihrer Tierliebe verzweifelt.
Die Alzheimer verwirrte Nachbarin, die von der Straße jeden zur Besichtigung ihres Hauses einlädt und ein totes Kaninchen pflegt.
Und vor allem ist da Brinthesia Circe, die die Engel fürchtet und mit Johanne die Freude an lateinischen Schmetterlingsnamen teilt. Pflegetochter, weggelaufen von der ‚Aufräumerin‘, die Internet-süchtig Rat in diversen Foren sucht für den Umgang mit dem traumatisierten Kind, das ihnen das Jugendamt vermittelt hat.
Und statt der von Johanne sehnsüchtig erwarteten grazilen Mauerseglern am Maienhimmel bringt ‚Mauersegler‘, der Tierbefreier, schrecklich zugerichtete Hühnerkreaturen, die vor jedem Regenwurm zurückschrecken. Die gefiederte Version der grellen Planetenangst.
Ein Öko-Roman, ein Pflege-Kinder-Roman, ein Buch über Menschen und ihre skurrile Einzigartigkeit, Menschen, die verstanden, angenommen, aber nicht etikettiert und therapiert werden wollen.
Natalie Berghahns erster Roman reizt durch das Aufeinandertreffen absurder Situationen voller Missverständnisse die Lachmuskeln, ein Lachen, das einige Zeilen weiter im Halse stecken bleibt, selten sind mir bei einer Lektüre so oft die Tränen hochgestiegen.
Das Buch kann in jeder Buchhandlung bestellt werden.
Jan Stehn