Feentanz (ABC-Etüde)

Es war ein frostiges Frühjahr, in dem Wolfgang Schröters Zeit verann.

Julians Innerstes weigerte sich zu glauben, dass dieser sanfte Mensch, der immer für ihn dagewesen war, nun einfach sterben sollte.

Ihn verlangte nach Lillis Trost. doch als er sie den Sandweg zum Schröterhaus hochlaufen sah, würgte er seine Tränen hinunter. Sein Gefühlswirrwarr kam ihm einfach kindisch vor.

Charakterstark und regenreich dieser April hatte Wolfgang, der Gärtner, gesagt und doch wünschte ich ,mir würde einmal noch warm in diesem Leben.

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Neujahrsbegegnung

Eng an ihre Mitfeen gekuschelt lag Cardámine in ihrem weichen Winterlager, dicht hatten sie ihre Nester gepolstert mit Rohrkolbensamen, aus Stacheldrahtzäunen geklaubter Schafwolle und dem geschnittenen Haar ihrer menschlichenn Feunde Cardámine, die Wachste und Neugierigste, die seit Feengedenken geschlüpft war, war in jedem Jahr die erste, die aus dem Winterschaf erwachte, wenn die Temperaturen stiegen und das Herz ihrers wechselwarmen Körperchens schneller zu schlagen begann. Wenn feuchte Luft mit einer Ahnung von Wärme in ihren Kobel drang und eine frühe Hummel oder Biene vorbeisummte, wachte sie auf, schaute manchmal auf Reste tauenden Schnees, schnupperte an den Spitzen der ersten Frühblüher und grüßte die Eisvögel und Kormorane, die nur Wintergäste an der Au waren. Wurden die Tage wieder kälter, legte sie sich neben ihre Gefährtinnen, die wenn sie denn endlich erwachten, milde zweifelnd den Wintergeschichten ihrer Freundin lauschten.

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Cardámines Garten (7)

Hej, da bist du ja wieder.

Lächelnd lässt die Frau Fundevogel die Fee Cardámine zur Balkontür herein. Ich habe dich vermisst.

Du weißt ja, ich bin eine Fee, die viel zu tun hat und Regen und Kälte machen mich langsam.

Und ich bin eine Frau, die unendlich viel zu tun hat und die durch so manches langsam gemacht wird. Blaubeere? Schokoladenstreusel? Warmer Tee?

Die Fee nimmt alles und sie, die Frau und der Erzählvogel berichten einander, wie es ihnen ergangen ist in diesem regenreichen Brombeermond.

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Cardámines Garten (6)

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Lange hat Cardámine, die Fee, sich nicht in diesen Gefilden blicken lassen. Die Frau Fundevogl hatte kaum Zeit ihr zuzuhören und da zog sie es vor, die wetterlich eher durchwachsenen Tage bei ihren Freundinnen im Feenkobel zu verbringen.

Der Regen hat auch ohne uns ganze Arbeit geleistet. Inzwischen steht die Insektenwiese deutlich höher als die schon wieder ratzekurz gemähte Umgebung.

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Cardámines Garten (5)

Trotz der Regenfälle sieht Cardámines Garten im Vorbeigehen immer noch aus wie eine Wüste.

Kahl anmutendes Stück Wiese

Drum herum ist schon wieder gemäht worden, das Abstecken eines Stücks, dass ohne Vorbehandlung einfach wachsen darf, hat nicht geklappt. Ohne den nicht im Hamburg weilenden Vereinsvorsitzenden ist eine Kommunikation unmöglich, weil er auf den Telefonnummern hockt, wie Fafnir auf seinem Hort.

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Cardámines Garten (3)

Am Freitag nun sollte die Gartenbaufirma mit dem Bagger kommen, um mit der Bereitung von Cardámines Insektenwiese anzufangen.

Die Fee und die Frau Fundevogel fragen sich noch immer, ob es wirklich so aufwändig sein kann und sollte , eine Wiese wachsen zu lassen, aber der Kleine Fundevogel freut sich riesig auf den Bagger, der die vorhandene Grasnarbe abschälen soll.

Wir beschließen, dass er zur Feier des Tages nicht in die Kita zu gehen braucht. Vor der Einschulung ist das Setzen von Prioritäten zum Glück noch der Familie überlassen.

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Cardámines Garten (2)

Cardámine, die Fee, ist so übermütig und vergnügt, dass sie über der Au fliegend Purzelbäume schlägt.

Du siehst aus wie eine angeschickerte Libelle, lacht der gemächlich hinter ihr herfliegende Erzählvogel. Cardámine keckert wie ein Eichelhäher.

Auf dem Erdboden bei der Frau Fundevogel ist die überschäumende Freude noch nicht ganz angekomen, vielleicht ist sie zu müde dazu, außerdem reibt sich ihr Ego – etwas, was die anderen beiden nur erstaunt anglotzen– gerade einen ordentlichen blauen Fleck.

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Cardámines Garten

Es irrt, wer glaubt, die Rettungsmission der Fee Cardámine und des Erzählvogels sei eine einmalige Angelegenheit gewesen. So einfach macht die Frau Fundevogel es ihnen nicht. Und sich selbt schon mal gar nicht.

Die Fee ist mittlerweile eingezogen bei der, die sich in übermütigen Momenten noch einbildet ihre Schöpferin zu sein, und sich von Tag zu Tag mehr auf ihren kleinen libellenflügeligen Coach verlässt.

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… beschäftigen das Nest gerade vollauf. Der Erzählvogel schlägt Kapriolen und behängt sich mit glitzernden und umgefärbten Federn, um den hadernden Großen Fundevogel bei der Lernstange zu halten und der zwanzig Jahre alten Geschichte Ich kann das ja sowieso nicht ein überraschendes Kapitel hinzuzufügen.

Niemals hätte ich gedacht, was Fachpraktiker Hauswirtschaft alles wissen müssen. Und der Kleine Fundevogel gibt alles, um bloß keine dreieinhalb Sekunden zwischen Hefeteig und dem Unterschied zwischen Frischmilch, Rohmilch, H-Milch und ESL-Milch in Vergessenheit zu geraten.

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