24.12. – Nacht der Wunder | Adventüden

Und dieses ist nun das letzte Türchen des Etüdenadventskalenders und ich durfte es gemeinsam mit einem hilfreichen Elch befüllen.
Christiane und allen Mitschreibenden und Lesenden danke ich für dieses bezaubernde Spiel, auf das ich mich jeden Morgen gefreut habe wie ein kleines Kind.
Ihnen und euch allen ein wunderbares Weihnachtsfest.

Irgendwas ist immer

Sturmwolkenblau«, sagt Søren, der Elch, zu Ziegenbart, dem begnadeten Kutscher des Fliegenden Rentierschlittens. »Schneien wird’s kaum.«

»Bestenfalls Schneeregen zur Bescherung.«

Ziegenbart schaudert.

»Ach nee, was hat Rumpelquietsch nun wieder angestellt?«

Eine Polarkoboldin wankt um den Rentierstall, macht »Grpph!«, und stürzt Søren schlafend vor die Hufe.

»Wehe, das war das Marzipan, und dass sie mir nicht wieder den ganzen Glitzer vom Geschenkpapier gegnibbelt hat.«

»Nee, die riecht nach diesem widerlichen Eistee, den der Weihnachtsmann jüngst angeschleppt hat.«

»Und sechsundvierzig Packungen Aachener Printen! Irgendwann platzt sie!«

»Dafür kommt sie heute nicht mit.«

»Strafe muss sein«, bestätigt der Elch, ein Prinzip, über das er sich stets ohne großes Kopfzerbrechen hinwegsetzt.

Gleich beginnt sie, die schönste Nacht, die, in der die Weihnachtsgeschichten geschrieben werden und der Menschen Sehnsucht über Kuchenbleche weht. In der Nacht des 23. Dezember können die Rentiere endlich wieder fliegen. Für gewöhnlich trainiert Ziegenbart dann die Jungtiere und schaut von oben…

Ursprünglichen Post anzeigen 230 weitere Wörter

Vorzeitig

Zeit für Weihnachtsgeschichten

„Und? Was hat er gesagt?“, flüstert Søren, der Elch.

„Er ist dagegen, habe ich euch doch gleich gesagt. Wenn wir erst mit solchen Vorzeitigkeiten anfangen, sagt er, werden die Menschen noch anspruchsvoller und dann zieht es sich bald übers ganze Jahr. Außerdem könnten sich die Eltern dank dieses neumodischen Onlinebestellgedöns auch selbst drum kümmern“.

„Wenn wir es machen, ist es was anderes.“

Weiterlesen

Roiboos-Zimt-Orange

Zeit für Weihnachtsgeschichten, aus guten Gründen nur eine aus der Dose.

Aber vielleicht gefällt sie ja trotzdem . Und falls Sie Sören so ins Herz schließen sollten wie ich, verspreche ich es gibt sehr bald ein Wiedersehen.

Nikolas Bergt maß Weihnachten nicht viel Bedeutung bei. Natürlich, als er noch ein Kind gewesen war, hatte ihn das Strahlen des geschmückten Weihnachtsbaumes jedes Jahr überwältigt und die Sorge, dass der Weihnachtsmann die Bestellnummern aus dem Lego-Katalog auf seinem Wunschzettel eventuell nicht richtig entziffern könnte, hatte immer angenehm aufregend gekitzelt.

Das war lange her. Der Weihnachtsmann war niemals jemand anders gewesen als seine Eltern, die ihren Lebensabend nun in der andalusischen Heimat seiner Mutter verbrachten. Da die Flugpreise in der Weihnachtszeit einfach unverschämt waren, verzichtete die Familie vernünftigerweise darauf, sich zu dem Fest zu besuchen, obwohl sie sonst einander sehr zugetan waren.

Weiterlesen

Die Mechanikerin des Weihnachtsmanns

Weihnachtszeit- Geschichtenzeit.

Nach einer eher bedrückenden Adventsetüde, nun etwas Heiteres. Und Längeres, ohne 300 Wörter-Grenze rennen meine Geschichten meist munter drauflos, aber vielleicht hat ja die Eine oder der Andere Lust sich einen Tee zu kochen, ein paar Plätzchen bereit zu legen und die Mechanikerin des Weihnachtsmanns kennenzulernen.

Soviel sei verraten: Rumpelquietsch, der es letzes Jahr gelungen ist hier einige Herzen zu erobern, ist auch wieder dabei.

Und diejenige unter Ihnen, die am Heiligabend in meiner Stube sitzen wird, bitte ich sich den Spaß nicht zu verderben und jetzt einfach etwas anderes zu lesen. Weiterlesen

Vorbereitet – mein Päckchenbeitrag

Vom Etüdenadventskalender bei Christiane habe ich hier schon hinreichend geschwärmt.

Heute nun war mein Päckchen an der Reihe ausgewickelt zu werden, ich warne, es enthält weder Zimtkakao noch Elisenlebkuchen.

Ganz weiß ich auch nicht mehr, warum ich im Hochsommer eine so düstere „Adventüde“ verfasste. Ein paar Mal spielte ich mit dem Gedanken Christiane um Rücksendung zu bitten und den Text gegen etwas Weihnachtliches wie es sich geziemt auszutauschen, ließ es dann aber doch. Weihnachten und ich führen seit jeher eine komplizierte Beziehung. Ich versuche jedes Jahr so lange es eben geht diese Tage, die mich mit ihrer Fülle und ihren Ansprüchen an die Grenzen bringen zu vergessen, eigentlich nur um dann erfahrungsgemäß völlig überrollt zu werden, zumal die alljährliche nestliche Weihnachtseskalation niemals ausfällt. Ein paar Tage Urlaub im Elbsandsteingebirge waren eine gute Auszeit, aber Weihnachten ist währenddessen natürlich nicht wundersam verschwunden, sondern hat mich mit zähnebleckendem Grinsen an der Wohnungstür erwartet.

Ach und am Ende wird es doch irgendwie Spaß gemacht haben.

Adventüden 2019 15 | 365tageasatzaday

Irgendwas ist immer

Zum Thema Inhaltshinweise/CN/Triggerwarnungen in den Adventüden bitte hier lesen.

Vorbereitet (Natalie, Fundevogelnest)

»Ich taufe dich auf den Namen Géraldine«, spricht Alma zu dem bebenden Tierchen in ihren Händen. Früher hatte sie ein Buch gehabt, Géraldine und die Mauseflöte. Diese Maus spielte auf ihrem Schwanz Flöte und vertrieb mit dieser Musik anderen Mäusen im Winter den Hunger. Insofern war es ein Buch, das vorbereiten konnte, mindestens so nützlich wie der Selbstversorgergarten, und obendrein wäre es ein Geschenk für Brüderchen zur Wintersonnenwende, weil sie doch kein Weihnachten mehr feierten. Aber so leicht ließ Vater sich von Alma nicht aufs Glatteis führen: »Löse dich von solchem Tand«, grollte er, »sonst wirst du nicht vorbereitet sein.«

Tags darauf wollte er ihr, Agnes und Hermann das Schießen beibringen. Heimlich musste das sein, natürlich: »In Amerika darf ein Mann seine Kinder noch beschützen, in diesem Scheißland jedoch …«
Vater war das Rattennest…

Ursprünglichen Post anzeigen 173 weitere Wörter

Der Nikolaus der vergessenen Schuhe

Der Adventskalender hängen, der Adventskranz hält mehr oder weniger zusammen und der Student der Geowissenschaften bäckt Stollen. Auch wenn die Japanischen Kirschen hier in der Straße zur Unzeit blühen, die Zeit für Weihnachtsgeschichten ist gekommen.

Diese hier schrieb ich vor einigen Jahren zum Nikolaustag für den Großen Fundevogel, der nicht Ina heißt, aber das Nikolaus-Sein im Herzen trägt. Außer der Namensänderung habe ich nur noch ein paar Insiderinfos hinzugefügt, ohne die die Geschichte außerhalb des Nests schwer verständlich wäre.

Am nächsten Samstag werde ich wieder im wunderbaren Café Mehlbeere in Großenbrode Weihnachtsgeschichten vorlesen (mehr dazu in der Seitenleiste) und bin ganz schön aufgeregt und beschäftigt deswegen. Weiterlesen

Weihnachtsstreber

Zeit der Überraschungen …

Nachdem ich hier nun behauptet habe, mir käme niemals ein Weihnachtsbaum über die Schwelle, hat meine Mutter hier Donnerstag einen abgestellt, inklusive Ständer, Schmuck und Lichterkette.

Sie ist in diesem Jahr verwitwet, und wir werden den Heiligabend zum ersten Mal seit vielen Jahren gemeinsam verbringen. Und wenn eine Seele einen Weihnachtsbaum braucht … immerhin konnte ich sie zu einem ungespritzten Exemplar überreden. An dem werden hinterher noch die Hühner Freude haben. Weiterlesen