Netter

Nachdem ich die letzten Tage kaum fassen konnte, dass die Verhaltensmaßstäbe für die Aufnahme in eine Kinder-und Jugendpsychiatrie deutlich höher zu liegen scheinen als beispielsweise für die Teilnahme an einer Klassenreise, habe ich nun eine kleine Überraschung erlebt.

Die Ärztin hat mich wie vereinbart noch einmal angerufen. Als erstes staunte ich, dass sie , obwohl sie mehrfach zwischendurch telefoniert oder andere dringende Sachen erledigt hatte, mir sehr genau und differenziert zugehört hatte.

Sie hatte mir geglaubt, dass mit dem Weglaufen mittlerweile halbwegs im Griff zu haben, aber die aufnehmende Station sei nicht überzeugt.

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Voll unnett


Warnung: Dieser Beitrag enthält deutliche Spuren schlechter Laune! Und ist vielleicht ganz bestimmt auch nicht ganz ausgewogen.

Wir laufen dann endlich wieder zur U-Bahn, der kleine blaue Elefant in den Händen des Kleinen Fundevogels, schlägt im Rhythmus unserer Schritte einen Salto nach dem anderen.

Die war aber voll unnett, sagt der Kleine Fundevogel.

Hm, denke ich, nett war sie eigentlich.

Ich dagegen war bestenfalls noch gut erzogen.

Da zerrt man also nach zehn Monaten Wartezeit überpünktlich, obwohl auf dem Krankenhausgelände verirrt, einen widerstrebenden nur durch eine restlose entleerte Trickkiste irgendwie bewegten Kleinen Fundvogel zum Vorgespräch ins Koboldkrankenhaus., den Ausdruck mit den vorbestellten Blutwerten und einen EKG-Befund wie erwünscht im Gepäck.

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Frau Fundevogel hat Schiss

Die Renovierung des Nestes schreitet voran, weiße Türen und elefantenblaue Wände statt krikelkrakel und abgefetzter Tapeten. Weil das Leben im Nest so ist, wie es ist, stehen überall noch unausgepackte Kartons rum. Ich möchte Kekse backen und das Kochbuch ist irgendwo ganz unten links.

Die „wichtigen“ Kuchen kann ich zum Glück auswendig, der Kleine Fundevogel hat die Freude am Backen entdeckt und der Topfkuchen, den er und der zweite Herr AuPair – der solches in seinem ganzen Leben noch nicht ausprobiert hatte- während meiner Arbeitszeit gebacken hatte, mundete wirklich ganz vorzüglich.

Allen miesepetrigen Vorhersagen zum Trotz sieht das Fundevogelzimmer immer noch aus wie in den ersten Januartagen. Okay es gab ein Regal, das effektvoll umkrachend Streifen der frisch übergestrichene Tapete mit in den Abgrund riss, ein Unfall, wie er besonders in einem Haushalt mit hyperaktiven Bewohnern vorkommen kann und kein gezieltes Attentat, die Spuren ließen sich gut übermalen.

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