Telefongespräch nach D. (ABC-Etüde)

Scharnberg ist gestorben.

Seit mein Bruder wieder nach D. gezogen ist, kommen Neuigkeiten aus einem Kosmos, den ich innerlich als Vergangenheit definiert hatte.

D. hat die ganze Zeit heimlich weiterexistiert ohne mich.

Der hatte ein Storchennest auf dem Dach. Ich erinnere mich. Der muss ja uralt geworden sein.

Knapp neunzig. Er war … irgendwie.. . sanftmütig. Er hat mal gesagt, die schönste menschliche Eigenschaft sei, der Wunsch es gut zu machen. Bestenfalls 14 war ich da, aber hab’s nie vergessen.

Weiterlesen

Himmelfahrtstag

Vor Jahren als die Frau Fundevogel noch nicht ahnte, dass sie eines Tages die Frau Fundevogel sein würde, wohnte sie in einem Pfarrhaus.

Der junge Pastor war noch ungebunden, mochte in dem riesigen Pastorat nicht alleine leben und hatte eine WG daraus gemacht.

Schön hatten wir vier es dort, zumindest am Anfang.

Eines Tages nun saßen der Pastor und die Frau Fundevogel mit Erdbeeren in der Sonnen auf dem Balkon, auf einem der drei Balkons, um es genau zu nehmen.

Weiterlesen

Feentanz (ABC-Etüde)

Es war ein frostiges Frühjahr, in dem Wolfgang Schröters Zeit verann.

Julians Innerstes weigerte sich zu glauben, dass dieser sanfte Mensch, der immer für ihn dagewesen war, nun einfach sterben sollte.

Ihn verlangte nach Lillis Trost. doch als er sie den Sandweg zum Schröterhaus hochlaufen sah, würgte er seine Tränen hinunter. Sein Gefühlswirrwarr kam ihm einfach kindisch vor.

Charakterstark und regenreich dieser April hatte Wolfgang, der Gärtner, gesagt und doch wünschte ich ,mir würde einmal noch warm in diesem Leben.

Weiterlesen