Schmetterlingslos

Selbst sterben wollen werde ich wohl nicht gleich, wenn die Schmetterlinge ganz verschwunden sein werden. Doch ein versehrtes Leben wird es sein, eines, in dem niemand mehr restlos glücklich durch eine blühende Sommerwiese streifen kann, in dem jeder Sonnentag ein verwundeter sein wird.

Wenn die Kriege noch so grausam tobten und das Leid der Menschen unermesslich war, in Zeiten der Seuchen und des Hungers, haben manche doch tiefen Trost gefunden im Anblick der Schmetterlinge auf den blühenden Wiesen.

In ihrer bezaubernden Leichtigkeit gelten sie als Sinnbild der Seele.

Ach möchten doch meine Minibeiträge irgendwie helfen, dass wie niemals seelenlos werden.

Diesen Text habe ich beim Aufräumen in meinem Computer gefunden. Es folgt eine ziemlich lange Liste von schmetterlingsfreundlichen Pflanzen, die ich mir zu pflanzen vornehme. Den Garten hatte ich damals noch nicht, dass sollte alles in das ziemlich schattige Vorgärtchen meiner damaligen Wohnung und „guerillamäßig“ in der Gartenanlage drumherum. Das hat mal mehr mal weniger gut geklappt. Was ist nicht alles den Mähkommandos zum Opfer gefallen, aber besonders die Frühblüher haben sich als zäh erwiesen , ich lächele ihnen zu, wenn ich dann und wann an der alten Wohnung vorbei gehe.

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Cardámines Garten (7)

Hej, da bist du ja wieder.

Lächelnd lässt die Frau Fundevogel die Fee Cardámine zur Balkontür herein. Ich habe dich vermisst.

Du weißt ja, ich bin eine Fee, die viel zu tun hat und Regen und Kälte machen mich langsam.

Und ich bin eine Frau, die unendlich viel zu tun hat und die durch so manches langsam gemacht wird. Blaubeere? Schokoladenstreusel? Warmer Tee?

Die Fee nimmt alles und sie, die Frau und der Erzählvogel berichten einander, wie es ihnen ergangen ist in diesem regenreichen Brombeermond.

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Die Falterbitte — wie es (nicht) weiterging

Ich freue mich immer über Likes und Kommentare zu meinen Texten, muss aber darauf hinweisen, dass WordPress.com – ohne dass ich daran etwas ändern könnte — E-Mail und IP-Adresse der Kommentierenden mir mitteilt, die Daten speichert, verarbeitet und an den Spamerkennungsdienst Akismet sendet. Ich selbst nutze die erhobenen Daten nicht (näheres unter Impressum und Datenschutz). Sollte das Löschen eines Kommentars im Nachhinein gewünscht werden, bitte eine Mail an fundevogelnest@posteo.de, meistens werde ich es innerhalb von 48 Stunden schaffen dieser Bitte nachzukommen.

Viele von Ihnen haben im April vergangen Jahres die Falterbitte, ein von mir so genannte Petion für eine genauerer Prüfung von Insektiziden vor ihrer Zulassung unterzeichnet.

Seit Monaten schon kümmert sich nun alle Welt nur um Corona und ebensoWichtiges wenn nicht noch Wichtigeres geht unbemerkt verloren.

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Mauerseglertag

Endlich ist sie da, die erste grazile halbmondförmige Silhouette vor lila Regenwolken. Erhaben kreisend über dem normalen Elster-Meisen-Ringeltaubenverkehr, der sich in der Höhe unseres Zuhauses zwischen den Baumkronen abspielt. Wie kleines Gewusel müssen wir von ihrer Höhe aus wirken. Kühn segelnd, Kinder der Lüfte, die beim Fliegen schlafen und sich im Flug paaren können, Körper gewordene Eleganz.

Keinen Mauersegler wird interessieren, dass sein bloßer Anblick für mich reines Glück ist. Jahr für Jahr fange ich spätestens am 29.April, meinem Geburtstag, an in die Luft zu starren, da muss doch irgendwo … Noch bin ich gegen keinen Laternenpfahl gerannt, aber ein bisschen komisch sieht sie bestimmt aus, dieses Frau, die da in der Luft nach irgendetwas sucht, als hätte sie es verloren. Weiterlesen

Eine Falterbitte…

Dieser Text enthält Links zu Websites, denen ich vertraue. Dass auch dort Daten von Ihnen gespeichert werden, ist Ihnen sicherlich bewusst.

… oder eine Bitte im Namen der Falter oder eine Bitte, von der ich glaube, dass Falter sie gut finden könnten … Ich habe natürlich nicht die geringste Ahnung, was Falter gut finden würden, aber leben tun wir doch alle eigentlich ganz gern und nach Wehklagen und melancholischen Texten über das stille Schwinden der Falter ist mir ein zarter Versuch dem entgegen zu treten über den Weg gelaufen:

Der Imkermeister Thomas Radetzki hat eine Petition an den Deutschen Bundestag gestartet, in der es darum geht, dass Pestizide vor ihrer Zulassung (oder dann hoffentlich Nichtzulassung…) wesentlich gründlicher auf ihre Auswirkung auf Bienen und andere Insekten getestet werden. Das scheint bis jetzt erschreckend oberflächlich zu laufen. Immer wieder werden Pestizide wieder vom Markt genommen, weil sie doch bienenschädlicher sind, als bei ihrer Zulassung prognostiziert wurde. Auf der verlinkten Website wird das Ganze besser und genauer erlärt, als ich es je könnte, daher weise ich Interessierte freundlich in diese Richtung. Weiterlesen