Weißer Sonntag

Der Erzählvogel klopft seiner in letzter Zeit so untreuen Geschichtenaufschreiberin mit dem Schnabel auf den Kopf, nicht besonders brutal, er ist ein durch und durch sanftmütiges Wesen, selbst wenn er allen Grund hat sich zu beschweren. 

Es ist der siebte April, meine Liebe, Mitternacht, jetzt hat das auch keinen Sinn mehr, geh ins Bett.

Das Badezimmer ist abgeschlossen, den Schlüssel habe ich dem besten Mitbewohner zur Koboldabwehr gegeben und nun kann ich mir nicht die Zähne putzen.

Was ist denn das für eine lahme Ausrede noch weiter Löcher in die Luft zu starren? du hat eine Zahnbürste in deiner Arbeitstasche, nutze die und gehe schlafen

Ich bin zu müde ins Bett zu gehen, außerdem wollte ich noch meine Etüde zu Ende schreiben.

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Vorweihnachtliche Wonnen

Auch dieses Jahr haben wir reichlich Wachs aus unseren Bienenstöcken geholt, ungewöhnlich dunkles diesmal, fast ein bisschen grünlich, ob das eine Verunreinigung ist oder die Immen dieses Jahr halt solches Wachs gemacht haben, ist mir nicht ganz klar. Eher ersteres denke ich. duften tut es auf jeden Fall.

Der Kleine Fundevogel zieht emsig und für seine Verhältnisse ausgesprochen ausdauernd seine eigenen Kerzen,

Richtig dick sollen die werden.

Dullikerzen , nennt er sie und freut sich an dieser Wortkreation fast mehr als an den Kerzen selbst.Und alles Weitere finden Sie auf www.dulli.de. Dieses Kind hört zu viel Privatsender.

Die Dullikerzen sind jedenfalls tolle Unikate und ich sage dann hast du ja ganz wunderbare Weihnachtsgeschenke für alle deine Lieben.

Weihnachtsgeschenke????

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Der Taschendrache handelt auf seine Weise (verschlafene ABC-Etüde)

Jeden Tag freut sich der Taschendrache darauf in den Garten zurückzukehren, in dem er auf so wundersame Weise entstand. Was wird heute blühen, fragt er sich, wenn er aus ihrer kuscheligen Rocktasche schlüpft und freut sich, wenn sie ruft schau mal der Huflattich, sieh nur das Scharbockskraut, und hier die Buschwindröschen.

An zu vielen Tagen aber registriert sie die Schönheit nur aus dem Augenwinkel, hakt wie eine Buchalterin ab, Buschwindröschen 2022 erblüht, kein Handlungsbedarf. Wo bleibt der saumselige Lerchensporn?

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Cardámines Garten (6)

Ich freue mich immer über Likes und Kommentare zu meinen Texten, muss aber darauf hinweisen, dass WordPress.com – ohne dass ich daran etwas ändern könnte — E-Mail und IP-Adresse der Kommentierenden mir mitteilt, die Daten speichert, verarbeitet und an den Spamerkennungsdienst Akismet sendet. Ich selbst nutze die erhobenen Daten nicht (näheres unter Impressum und Datenschutz). Sollte das Löschen eines Kommentars im Nachhinein gewünscht werden, bitte eine Mail an fundevogelnest@posteo.de, meistens werde ich es innerhalb von 48 Stunden schaffen dieser Bitte nachzukommen.

Lange hat Cardámine, die Fee, sich nicht in diesen Gefilden blicken lassen. Die Frau Fundevogl hatte kaum Zeit ihr zuzuhören und da zog sie es vor, die wetterlich eher durchwachsenen Tage bei ihren Freundinnen im Feenkobel zu verbringen.

Der Regen hat auch ohne uns ganze Arbeit geleistet. Inzwischen steht die Insektenwiese deutlich höher als die schon wieder ratzekurz gemähte Umgebung.

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Cardámines Garten (3)

Am Freitag nun sollte die Gartenbaufirma mit dem Bagger kommen, um mit der Bereitung von Cardámines Insektenwiese anzufangen.

Die Fee und die Frau Fundevogel fragen sich noch immer, ob es wirklich so aufwändig sein kann und sollte , eine Wiese wachsen zu lassen, aber der Kleine Fundevogel freut sich riesig auf den Bagger, der die vorhandene Grasnarbe abschälen soll.

Wir beschließen, dass er zur Feier des Tages nicht in die Kita zu gehen braucht. Vor der Einschulung ist das Setzen von Prioritäten zum Glück noch der Familie überlassen.

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Cardámines Garten (2)

Cardámine, die Fee, ist so übermütig und vergnügt, dass sie über der Au fliegend Purzelbäume schlägt.

Du siehst aus wie eine angeschickerte Libelle, lacht der gemächlich hinter ihr herfliegende Erzählvogel. Cardámine keckert wie ein Eichelhäher.

Auf dem Erdboden bei der Frau Fundevogel ist die überschäumende Freude noch nicht ganz angekomen, vielleicht ist sie zu müde dazu, außerdem reibt sich ihr Ego – etwas, was die anderen beiden nur erstaunt anglotzen– gerade einen ordentlichen blauen Fleck.

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Rührteig, Eigewichtsklassen und die fünf Säulen der Sozialversicherung

… beschäftigen das Nest gerade vollauf. Der Erzählvogel schlägt Kapriolen und behängt sich mit glitzernden und umgefärbten Federn, um den hadernden Großen Fundevogel bei der Lernstange zu halten und der zwanzig Jahre alten Geschichte Ich kann das ja sowieso nicht ein überraschendes Kapitel hinzuzufügen.

Niemals hätte ich gedacht, was Fachpraktiker Hauswirtschaft alles wissen müssen. Und der Kleine Fundevogel gibt alles, um bloß keine dreieinhalb Sekunden zwischen Hefeteig und dem Unterschied zwischen Frischmilch, Rohmilch, H-Milch und ESL-Milch in Vergessenheit zu geraten.

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Das Rettungskomittee

Der erste heftige Frühlingsregen fiel im Haselkätzchenmond, das Erdreich trank, wie es lange nicht hatte trinken dürfen und alles Lebendige barst vor Eifer zu wachsen und zu erblühen. Die Au glitzerte breit in der Sonne. Sie war ein wenig über die Ufer getreten und die Enten schwammen um die Erlenstämme herum.

Cardámine, die Fee, war sobald Sturmböen und Schauer nachgelassen hatten, aus ihrem Nest gekrochen und saß nun in der Frühlingssonne, winkte einer geschäftigen Erdhummelkönigin zu, sog den feuchten Duft in sich ein, auch sie unendlich dankbar für soviel Wasser, auf das kein Verlass mehr war.

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Das Nest-ABC (ABC-Etüde, aber sowas von)

Der Sommer schreitet voran, die Mauersegler sind abgereist. Die Kürbisse reifen, wenn man sie täglich gießt, die Bohnen und die ersten Äpfel auch.. Goldrutengold wispert: Kein Sommer währt ewig und hoffentlich auch keine Trockenheit. (Nein tut sie nicht, jetzt endlich fällt Wasser vom Himmel.)

Im zweiten Teil der ABC-Etüdensommeredition hat Christiane uns aufgegeben uns einmal durch ganze ABC zu einem selbst gewählten Thema hindurch zu etüden und auch bei Q, X und Ypsilon nicht zu zagen.

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Der Hamster und seine Rumpelkammer (ABC-Etüde)

Das noch immer im unruhigen Dornröschenschlaf dahintreibende Krankenhaus hat mir heute zwar nicht ganz frei, aber einen Rufdienst gegeben, der bis jetzt nicht angefordert wurde und nun auch vermutlich nicht mehr wird. So entstand tatsächlich noch Raum für eine Art Etüde, man könnte sie auch schlicht als Gedankensalat bezeichnen, herum geschrieben um die Wörtespende (Rumpelkammer, mutvoll, zehren) des Etüdenerfinders Ludwig Zeidler, derzeit leider ohne Blog. Weiterlesen